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Stimmfunktionsdiagnostik

Diagnose und Therapie von Stimmstörungen bei Kindern und Erwachsenen

Die menschliche Stimme hat eine große individuelle Variabilität. Jeder Mensch hat seine eigene ihn prägende Stimme. Die seelische Verfassung, also die Stimmung, in der sich ein Mensch befindet, und die Situation, in der die Stimme gebraucht wird, charakterisieren in entsprechender Weise den Klang der Stimme. Die Stimme kann außerdem willkürlich und dazu pathologisch verändert werden, und sie unterliegt emotionalen Grundstimmungen. Stimmerkrankungen sind die häufigste Ursache für das Aufsuchen der phoniatrischen Sprechstunde.

Stimmstörungen beeinträchtigen unsere Kommunikationsfähigkeit und gewinnen daher in der heutigen Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Sie führen nicht nur zu einer Veränderung des Stimmklangs in Form von Heiserkeit, sondern hauptsächlich zur Einschränkung der stimmlichen Leistungsfähigkeit (Dysphonie). Neben der Leistungseinschränkung kann eine Dysphonie aber auch eine Störung der Sprecher-Hörer-Beziehung bewirken und in der Folge zu dauerhaften Störungen sozialer Beziehungen führen. Die Beurteilung der stimmlichen Leistungsfähigkeit ist deshalb eine unbedingte Notwendigkeit.  Einen Schwerpunkt in der Stimmfunktionsdiagnostik stellt die Erfassung stimmlicher Leistungsparameter dar. Die Untersuchungsergebnisse bei stimmgesunden Personen sollen als Grundlage einer leistungsbezogenen Bewertung bei stimmgestörten Patienten dienen.

Organisation

  • Ärztliches Vorgespräch und medizinische Untersuchung
  • Stimmfunktionsdiagnostik
  • Ärztliches Abschlussgespräch (Befundbesprechung und weiteres Vorgehen)

Welche Untersuchungen werden bei der Stimmdiagnostik durchgeführt?

  • Auditive Stimmbeurteilung, Sprechstimmlage, Stimmumfang, Stimmumfangprofil
  • Akustische Stimmanalyse
  • Stimmdynamik (Stimmfeld)
  • Spiegeluntersuchung im Kopf-Halsgebiet
  • Stroboskopische Beurteilung der Stimmlippenbeweglichkeit (Schwingungsanalyse)
  • Videoendoskopische Befunderhebung und -dokumentation (Lupenlaryngoskopie und flexible Untersuchungsdiagnostik)

Tauglichkeitsuntersuchung

(für Sänger, Sprechwissenschaftler, Schauspieler, Logopäden, Lehramtsanwärter u.a.)

Häufig wird im Rahmen der Tauglichkeitsuntersuchung eine Leistungsdiagnostik der qualitativen und quantitativen Sänger- und Sprecherstimme gefordert. Dabei geht es nicht selten um die Berufsplanung junger Menschen, die wissen wollen, ob der von ihnen angestrebte Beruf überhaupt stimmlich zu bewältigen wäre. Studenten solcher Fachrichtungen werden hinsichtlich ihrer stimmlichen Voraussetzungen phoniatrisch untersucht und beraten.

Anzustreben wäre, dass alle Studenten in einem Fach mit hoher stimmlicher Beanspruchung vor Aufnahme und während des Studiums bzw. vor Beginn der Berufsaufnahme untersucht und betreut werden. In diesem Zusammenhang wird eine enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden gesangspädagogischen Ausbildungszentren gepflegt. Zu den bisher schon bestehenden Kooperationen werden neue wichtige Partner hinzugewonnen.

Für die künstlerischen Berufe (Sänger, Schauspieler) sind Einflüsse oder Veränderungen im Vokaltrakt (dieser anatomische Bereich wird auch als Resonanzraum oder Ansatzrohr bezeichnet), die der Stimmklang beeinflusst, von großer Bedeutung. Auch vor dem Hintergrund, dass häufig Erkältungskrankheiten in diesem Bereich die stimmliche Leistungsfähigkeit erheblich einschränken, ist eine genauere Untersuchung des Resonanzraums wichtig. Wir befassen uns mit den akustischen Auswirkungen bei Veränderungen im Resonanzraum auch unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten.